Lieber Hartmut Mehdorn, trockne Deine und unsere Tränen!

Mach doch endlich alles klar für den AFP, vergiss den unglücklichen BER!

Schau Hart­mut, alle meckern sie an Dir her­um, dass es eine Schan­de ist. Was erwar­tet man denn von Dir? Unmög­li­ches! Du hast noch nie ein Unter­neh­men gut geführt und jetzt tre­ten sie Dich und bespu­cken Dich, weil Du wie­der ein­mal groß­ar­tig schei­terst. Das tust Du doch immer, das weiß man doch! Neben­säch­li­ches wie die Ber­li­ner S‑Bahn neh­men wir da mal ganz raus.

Groß­zü­gig stel­le ich Dir des­halb heu­te mei­ne welt­be­kann­te Home­page zur Ver­fü­gung, von der pro­fi­tie­ren sogar ehe­ma­li­ge Freun­din­nen, die plötz­lich Ali­men­te for­dern, auch Oba­ma, Putin oder Gre­gor Gysi zum Bei­spiel, für den sie Pflicht­lek­tü­re ist. Bei der NSA hängt sie stets aus!

Letz­tens hat­te ich ein klei­ne Indis­po­si­ti­on an den Füßen, lag dar­nie­der, konn­te kei­ne Glos­sen für mei­ne Web­sei­te ver­fas­sen. Aber das wird nun anders … Zurück zu Dir, lie­ber Hart­mut, Du bist bei der Bun­des­bahn geschei­tert, aber da ist schon vor Dir nicht immer alles gelau­fen. Bei Air Ber­lin hast Du Dich eben­falls nicht durch­ge­setzt und nun mutet man Dir das gigan­ti­sche Pro­jekt BER zu. Das muss­te ja schief­ge­hen … Du bist eben unfä­hig, einen gro­ßen Betrieb erfolg­reich zu füh­ren, immer alle Ter­mi­ne wahr­zu­neh­men, mit dem Auf­sichts­rat oder unse­rem eher infan­ti­len Bür­ger­meis­ter Dich aus­ein­an­der zu set­zen. Kein Mensch ahnt, was man Dir da zumu­tet. Also mal ganz ehr­lich: Ich könn­te das auch nicht! Du musst Dich füh­len wie der HSV vor dem Abstieg. 

Aber jetzt kom­me ich und rei­che Dir die Hand, zie­he Dich wie­der hoch, wie fin­dest Du das? Die Lösung ist ja ganz ein­fach. Denk an Tem­pel­hof! Da hat­ten wir ganz frü­her einen viel fre­quen­tier­ten Air­port mit Luft­brü­cken­denk­mal und so. Du erin­nerst Dich? Jetzt soll das Gan­ze bebaut wer­den, gar­niert mit schi­cken Döner-Läden, fescher Mode, rie­si­gen Fuß­ball­fel­dern, Kran­ken­häu­sern für Asy­lan­ten und Flücht­lin­ge oder lau­schi­gen, länd­lich anmu­ten­den Bor­del­len, sogar ein biss­chen Land­wirt­schaft mit glück­li­chen Kühen. Da wird was draus, trotz­dem selbst in die­ser klei­nen Ange­le­gen­heit unser lie­bens­wer­tes Kläu­schen Wo nicht so ganz weiß was es will…

So ver­fah­ren wir mit dem BER. Ein paar Flug­zeu­ge, drei oder vier Roll­bah­nen soll­ten schon blei­ben, sind ja auch bereits mehr oder weni­ger fer­tig, dafür rei­chen die Brand­schutz­an­la­gen, wel­che man gleich 2o12 ein­mon­tier­te. Aber sonst machen wir aus dem rie­si­gen Are­al einen gigan­ti­schen Bran­den­bur­ger Frei­zeit­park, eben ver­packt in die idyl­li­sche Außen­ku­lis­se des Pseu­do­flug­ha­fens: Thea­ter, Kino, Spie­le für alle, Puffs, in denen die Damen meis­tens als Ste­war­des­sen oder Ticket­ver­käu­fe­rin­nen kos­tü­miert sein wer­den. Ste­war­des­sen kos­ten natür­lich etwas mehr. Das gibt Schwung und Mut! Pro­be­flü­ge mit klei­nen Maschi­nen für halb­wegs qua­li­fi­zier­te Ama­teur-Pilo­ten, rie­si­ge Rock­kon­zer­te, sogar Kaba­rett, selbst mit mir, dem geis­ti­gen Vater, der das alles Dir nahe brachte.

Das bringst Du, Hart­mut, das wird der AFP, der „Air­port for Plea­su­re”. Und den kannst Du schon im Herbst mit gutem Wil­len eröff­nen. Eigent­lich schon jetzt gleich! Mit den Fir­men kommst Du klar … Bei mei­nem Pro­jekt han­delt es sich nicht mehr um Mil­li­ar­den, son­dern bloß um ein paar lum­pi­ge Mil­lio­nen! In die­sem Sin­ne wün­sche ich Dir, lie­ber Hart­mut end­lich mal Erfolg, Glück und Ruhm … Das kannst Du echt brauchen.

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