Brauchen wir wirklich intelligente Politiker?

Ich nei­ge zu der Ansicht, dass die­se Fra­ge völ­lig obso­let ist. Wir benö­ti­gen kei­ne hohen Intel­li­genz­quo­ti­en­ten bei den Men­schen, die uns lei­ten und regie­ren möch­ten. Wir soll­ten uns weder von abge­schrie­be­nen Dok­tor­ar­bei­ten oder Abschlüs­sen aus Yale oder Cas­trop-Rau­xel bein­dru­cken las­sen, nicht von schö­nen Reden und For­mu­lie­rungs­küns­ten, von Kan­di­da­ten, die gut DENGLISH par­lie­ren oder Wor­te wie OUTSOURCEN bezie­hungs­wei­se NACHBESSERN wun­der­bar und völ­lig uner­war­tet ein­zu­set­zen ver­mö­gen. Die gros­sen Staats­män­ner, die Len­ker der Welt­ge­schich­te, die Sie­ger­ty­pen waren sämt­lichst kei­ne intel­lek­tu­el­len Hir­sche, nicht beson­ders gebil­det, son­dern zumeist instink­tiv reagie­ren­de  POLITTIERE. Man­che hat­ten völ­lig sub­jek­ti­ve, krank­haf­te VISIONEN. Hel­mut Schmidt hät­te ihnen einen Psych­ia­ter emp­foh­len. Blei­ben wir mal bei Hel­mut Schmidt und unse­ren Kanz­lern. Denn von unse­ren BUNDESPRÄSIDENTEN, über LÜBKE, CARSTENS, ROMAN HERZOG einet­we­gen, Ver­zei­hung RICHARD VON WEIZZÄCKER, bis hin zu BETTINAS unglück­li­chem Gat­ten, wie hieß er noch gleich, konn­te man ja nichts erwar­ten als ein biß­chen Reprä­sen­ta­ti­on. Dazu braucht man nicht beson­ders viel Grips. So viel hat olle GAUCK immer!

Aber zurück zu HELMUT SCHMIDT. Als Kanz­ler sei­ner­zeit auch ange­fein­det, auch von bedeu­ten­den Zeit­ge­nos­sen wie mir. Heu­te ein sou­ve­rä­ner Wei­ser, vor des­sen Ziga­ret­ten­rauch man gar nicht genug demü­ti­ge Kotaus voll­füh­ren kann. Unser ein­zi­ger intel­li­gen­ter Kanz­ler nach dem Krieg, behaup­te ich jetzt mal völ­lig unge­fragt. Ande­rer­seits: Erfolg­rei­cher als die ande­ren, die weni­ger grips­star­ken Poli­ti­ker, war er sei­ner­zeit kaum. ERFOLGREICH WAREN NÄMLICH  MEIST DIE LEICHT DOOFEN, und das in der gan­zen Welt. Ich erläu­te­re das mal kurz und schlicht, voulez-vous?

KONRAD ADENAUER mit dem Boc­cia-Hut und fröh­li­chen All­ge­mein­plät­zen, in der SPIEGEL-AFFÄRE, als er einen ABGRUND AN LANDESVERRAT wit­ter­te. Und dann woll­te er noch schnell Bun­des­prä­si­dent wer­den nach der Kanz­ler­schaft, weil er sich nie das Grund­ge­setz durch­ge­le­sen hat­te. Er hät­te wis­sen müs­sen, dass sol­ches gar nicht geht. Sonst: KEINE EXPERIMENTE, WIR STEHEN FEST IM WESTLICHEN BÜNDNIS, HERR DE JOHL UND ICH, WIR SIND VON EINE MEINUNG. Sicher ein begab­ter Intui­tiv-Mensch, der es schon unter den Nazis, als Köl­ner Ober­bür­ger­meis­ter ganz tap­fer geschafft hat­te inne­ren Wider­stand zu leis­ten. Nein, ich will ihn ja gar nicht schmä­lern, aber ein Intel­li­genz­bol­zen, war er das? LUDWIG ERHARD, Wirt­schafts­as, gleich­zei­tig hielt er die Deut­schen Dich­ter  all­ge­mein für Pin­scher. KURT-GEORG KIESINGER, Alt-Nazi plus schöns­ter Mann im Bun­des­tag, aber klug? WILLY BRANDT. Hört auf zu läs­tern, irgend­wann haben wir ihn alle geliebt, und wer ihn-wie ich-ein­mal alko­ho­li­siert anläß­lich einer inter­na­tio­na­len Aus­stel­lung, wo ich als Dol­met­scher fun­gier­te, wer ihn bei sowas erlebt hat, der muß­te ihn gern haben, es sei denn, er wäre völ­lig herz­los. Aller­dings glaub­te er, dass eine Mil­li­ar­de aus hun­dert Mil­lio­nen bestün­de. Dann HELMUT SCHMIDT, SCHNAUZE UND GRIPS. Über­trof­fen von HELMUT KOHL, macht­vol­ler deut­scher EINIGER –viel­leicht absicht­lich-nie den Ein­druck erwe­ckend,  in unsym­pa­thi­scher Wei­se intel­lek­tu­ell zu sein. Schließ­lich GERHARD SCHRÖDER , Arbei­ter­kind mit ehr­gei­zi­gen Ambi­tio­nen,  mit der Agen­da 2o10 und der Kar­rie­re bei GASPROM pri­vat sehr erfolg­reich. Ein Klas­se­op­por­tu­nist.“ Doch von des Gedan­kens Bläs­se ange­krän­kelt“, kei­nes­wegs ? Naja…

End­lich ANGELA, immer­hin Phy­si­ke­rin und Aka­de­mi­ker­gat­tin mit der wun­der­ba­ren Gabe,  erst mal in Ruhe die Ereig­nis­se abzu­war­ten und dann vor­sich­tig zu  reagie­ren. Intel­lek­tu­el­le Wucht? Na, ich bit­te Sie…
Aber nun PEER STEINBRÜCK als Kan­di­dat. Schlag­fer­tig, fast kaba­ret­tis­tisch, Jauch wirkt bemi­tei­dens­wert, wenn er den hoch­neh­men will. Doch sei­ne Vor­trä­ge, sei­ne Hono­ra­re, dafür Bun­des­tags­sit­zun­gen schwän­zen? War­um nicht? Ein biß­chen unmo­ra­lisch ist das schon, auch wenn er Steu­ern zahlt. Das nimmt ihm wie­der Sym­pa­thie. Er wird kein Kanz­ler der Her­zen, wenn über­haupt. Und erfolg­reich? Er hat noch kei­ne Wahl gewon­nen, sei­ne eige­ne Par­tei liebt ihn nicht gera­de lei­den­schaft­lich. Im Grun­de mögen wir Teu­to­nen die Intel­lek­tu­el­len höchs­tens in Talk-Shows, aber nicht  ganz oben. Womög­lich noch  schul­meis­ternd. Nur in unse­rer Spra­che gibt es den wun­der­schö­nen Aus­druck KLUG­SCHEI­ßEN. Nicht umsonst! Wer war der erfolg­reichs­te ame­ri­ka­ni­sche Poli­ti­ker im vori­gen Jahr­hun­dert?. Wer been­de­te den Kal­ten Krieg sou­ve­rän, weil  Gor­bat­schov ihm das gestat­te­te. Wer sorg­te mit den REAGANOMICS für schlecht bezahl­te-aber fast Voll­be­schäf­ti­gung in den USA: RONALD REAGAN. Er galt all­ge­mein als doof! LASST MEHR DOOFE INSTINKT-POLITIKER UNS REGIEREN? Ihre Bera­ter brau­chen es ja nicht unbe­dingt zu sein.

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