Montag, den 9. Juli 2012
ANGÉLIQUE, MON AMOUR MYSTÉRIEUX!
Seit vielen Jahren meckern wir über unsere KANZLERIN. Schon, als sie sich noch mit der Umwelt auseinandersetzte, als Kohls Mädchen galt und über ihre Frisur gehöhnt und gehämt wurde.
Dabei haben die vorgeblichen Spötter und Spötterinnen aus der kabarettistischen Scene ihr Pulver einfach verschossen. Es ging immer nur um Äußerliches, um ihre Hosenanzüge, ihre vorgewölbten Schultern, ihren Watschelgang. Man stellte sich die Nächte des Herrn PROFESSOR SAUER vor und bemitleidete ihn. Wie arrogant und dumm!
Man warf ihr vor, sie würde immer nur reagieren und nicht agieren, hätte keine politischen Visionen, aber, ich bitte Euch, diese Neigung teilt sie mit Millionen geistloser Politiker.
Warum sollte man diese typische Berufskrankheit ausgerechnet an dem netten Templiner Mädel festmachen? Sie hat wenigstens Physik studiert, während ein bekannter Kollege von ihr bei uns der Doofste in der Klasse war, ich sage jetzt nicht, um wen es sich handelte. Irgendwann habe ich ANGELAS Geheimnis begriffen. Auf einer Brücke an der Autobahn erblickte ich ein wunderbares Poster von ihr, lächelnd, verführerisch, mit halbgeöffneten Lippen, was für ein KUSSMAUL, dargeboten zu einem innigen, endlosen Schmatz. Fast wäre ich aus dem Auto gesprungen, meine Frau hielt mich in letzter Sekunde fest, vermied souverän drei Unfälle und bog rechts ab, während ich mich stotternd für diese Vision entschuldigte. Kurz darauf ein riesiges Plakat von HEIDI KLUM und ihrer nächsten Show. Es hätte auch ein Laternenmast sein können, ich übersah Heidi. Und das will etwas heißen, nun sag bloß, Kumpel, Du hättest schon mal HEIDI KLUM übersehen!
Seitdem hat die Weiblichkeit an mir einen unverdrossenen Anglotzer verloren. Das liegt natürlich auch an der unsagbaren Süße meiner Gefährtin. Ich geb‘ ja zu, gekuckt habe ich schon immer ein bißchen, nur um dem ewigen Objekt meiner treuen Begierde, bei eventuell besorgten Blicken, versichern zu können: „Du weißt doch, Du bist so niedlich, Du bist mein Archetyp seit grauer Vorzeit und niemand kann Dir irgendetwas reichen, schon gar nicht das Wasser.” (Reaktion: „Det haste mal wieda schön hinjekricht, ma seh’n wat de nächstet Mal vorbringst!”)
Nun schaue ich nur noch auf meine Kleine. Und das muß ich auch, weil sie mich nämlich festhält.Weil ich mich unaufhaltsam in ANGELA hineinträume, sobald ich die Augen ein wenig schließe. Bitte schreibt mir doch mal, ob es Euch nicht ähnlich geht, ich kann doch nicht der Einzige sein, ich bin doch nicht pervers. Oder doch? Hey, die Franzosen haben doch Geschmack. Denk mal an SARKOZY, ein kleiner, eitler Fatzke mit seiner CARLA. CHIRAC, der fast sein Schwiegervater geworden wäre, hat ihn schon so beschrieben. Aber wie hat der sich in ANGELAS Nähe gewandelt, wie sanft und zart ist der geworden! Nach und nach tänzelte er derart herum um die KANZLERIN, dass es schon peinlich sich gestaltete, jeder Vorwand war gut für ein KÜßCHEN. Daß Europa zuschaute, schien NICOLAS völlig gleichgültig. Wenn er sie ankuckte bekam man immer den Eindruck: Was kommt jetzt, KNIEFALL ODER URSCHREI? Neulich habe ich hautnah geträumt, dass beides passiert ist zwischen ANGELA UND NICOLAS. Eifersüchtig sprang ich hoch… und Edda fragte besorgt. „Wat haste denn, kleener SCHIMPANSE?“. Ob ANGELA mich auch so nennen dürfte. Würde ich mir das gefallen lassen. Och warum nicht?
Meine Ruh ist hin, ich kann nicht mehr richtig arbeiten und schreibe blöde Glossen. Kritiker und Feinde behaupten natürlich, das hätte ich schon immer so gehalten. Sie ahnen ja nicht, dass ich mich mit Mordgedanken trage, die sich auf die Person des neuen französischen Präsidenten konzentrieren. Ich hab‘ ja nichts gegen die ewigen Wohnwagenfahrer und Käsehändler aus dem kleinen Land neben Nordrhein-Westfalen, auch nicht gegen die weniger erfolgreichen Fußballer aus Robbens Kiez, aber muss der Chef meiner eigentlichen Heimat, nämlich Galliens, muss der ausgerechnet HOLLANDE heißen?
Zu Anfang machte er ja noch ein bißchen auf Sozialist, aber nun scharwenzelt er schon wie ein Höfling , fängt an zu herzen, gar zu schnäbeln. Und er lacht so bescheuert vor sich hin, wie es eben nur Verliebte tun. ANGELA hat ihn voll im Griff, sie wird sein Herz genauso zerbrechen wie seinerzeit das von FRIEDRICH MERZ, gnadenlos spielt sie ihre mysteriöse Erotik aus, wobei sich doch jeder denkende Mensch fragt, woher selbige eigentlich kommt. Hört auf zu lästern, Jungs, dieser Sog ist da, aber keiner gibt es gerne zu, so wie man ein Laster nicht gern zugibt.
STEINBRÜCK hat mal betont, wie großartig er mit ANGELA zusammengearbeitet hat, damals als Finanzminister der Großen Koalition, wie er ihre Gegenwart genoß, ihren unkonventionellen Charme sogar das Tierisch-Verschlingende, was von ihr ausgehen soll. Woher ich das weiß? Nun, ein Kumpel hat STEINBRÜCK mal im Zug nach Frankfurt an der Oder getroffen und da muß PEER ihm sowas vertellt haben …
Und was träumt Ihr heute nacht, Jungs? Habt keine Angst es zuzugeben! Es ist schön, sein VATERLAND zu lieben in der Person, die es vertritt, in diesem Falle also Euer MUTTERLAND.
Sprecht zu mir unerschrocken von Euren erotischen Träumen, teilt sie mir mit, ich plaudere bestimmt alles aus, im Voraus vielen Dank für Eure e‑mails!
PS. Warum ist Joachim Sauer eigentlich nicht eifersüchtig? Ist er schwul? Gleichgültig? Oder resigniert? Und zieht sich deshalb völlig vom Kriegschauplatz zurück. Könnt ihr da mal nachforschen? Merci d’avance!