Liebe Türken, helft uns bitte mit Griechenland!

Lie­be Osma­nen, lie­ber Herr Erdo­gan, lie­ber Mesut Özil!

Im Grun­de haben wir Euch immer sehr gern gehabt und das will etwas hei­ßen, habt Ihr doch im spä­ten Mit­tel­al­ter den gan­zen Bal­kan ordent­lich ver­wüs­tet, sogar Wien bedroht und unser treu­es Grenz­land Ungarn nahe­zu platt gemacht. Ihr habt christ­li­che Jungs als Vor­hut in die Kämp­fe geschickt und beden­ken­los geop­fert- sehr cle­ver, zuge­ge­ben- das waren Eure Jani­tscha­ren! Und dann habt Ihr Hel­las schwer unter­drückt, sogar die Spra­che habt Ihr fast abge­schafft, jeden­falls erzäh­len mir das immer wie­der grie­chi­sche Freun­de. Und dann schlägt Euro­pa zurück, das gan­ze Abend­land steht auf wie ein Mann und schmeißt Euch raus aus der Wie­ge der Mensch­heit. Aber das war 1827, die See­schlacht von NAVARINO. Ich bit­te Euch, das müsst Ihr ver­ges­sen. Indes­sen sind wir völ­lig döne­ri­siert, und wer Sokra­tes war, weiß kei­ne Sau mehr, außer Gün­ter Grass, in sei­nem neu­es­ten Gedicht, auf das ich hier nicht ein­ge­hen möch­te, denn es spricht für sich und gegen sei­nen Schöpfer!

Tja, da ste­hen die Grie­chen am Pran­ger, kor­rupt, schul­den­ver­seucht, gau­ner­haft, undank­bar, obwohl eigent­lich nur die Scheiß­ban­ken mit ihren erhöh­ten, und an Athen wei­ter­ge­ge­be­nen Kre­dit­zin­sen schul­dig sind. Das muss Euch doch dau­ern, da muss es Euch doch rei­zen, mit der Stär­ke des über­le­ge­nen, boo­men­den, star­ken Nach­barn, dem zusam­men­ge­schrumpf­ten, erbar­mungs­wür­di­gen, sagen wir Aris­to­te­les, die star­ke Pran­ke auf die schma­le Schul­ter zu legen und ihm mit tönen­dem Organ zu ver­si­chern: „Hör zu, klei­ner Ari, Du sitzt tief in der Schei­ße, aber ich, Osman, Erdo­gan, Sulei­man der Präch­ti­ge, ich hel­fe Dir. Wir machen eine Wirt­schafts­uni­on, die wir diri­gie­ren, denn Ihr könnt das eben nicht. Ihr schenkt uns ein paar Inseln und wir pflas­tern die mit Bet­ten­bur­gen, damit nicht die gan­zen euro­päi­schen Pen­ner nach Kemer oder Anta­lya strö­men. Euer altes Grie­chen­tum mit Tro­ja und Co, das ver­kau­fen wir sowie­so bes­ser als Ihr das könnt. 

Ver­steh‘ mich recht, Ihr bekommt natür­lich eine eige­ne Regie­rung, Eure Spra­che wird bei uns als drit­te Fremd­spra­che fakul­ta­tiv unter­rich­tet, als Per­so­nal neh­men wir ger­ne grie­chi­sche Gärt­ner, die Römer hat­ten doch sei­ner­zeit ihre GRAECULI, ihre GRIECHLEIN, und wenn uns die grie­chi­sche Köchin mal ne schnei­di­ge Moussa­ka kocht, meckern wir auch nicht. Wir Tür­ken sind im Grun­de tole­rant. Und grie­chisch-ortho­dox könnt Ihr auch blei­ben, unser Chef tut ja nur so, als wäre er fana­ti­scher Mus­lim, das macht sich ein­fach bes­ser, aber im Grun­de sind wir da fle­xi­bel. Ver­stehst Du, schwach­brüs­ti­ger Hel­le­ne, denn schlau bist Du ja an sich, ver­stehst Du? Wir wol­len unser altes osma­ni­sches Reich wie­der auf­rich­ten, von Marok­ko bis Iran. Da ist es nur logisch, dass wir mit Euch anfan­gen. Und das tun wir groß­zü­gig, wir sto­ßen Euch nicht weg, wie das beschis­se­ne, soge­nann­te Abend­land, wir sagen nicht I, son­dern Oh und Ah! Ihr wer­det eine glück­li­che tür­ki­sche Pro­vinz, behal­tet aber Eure kul­tu­rel­le Unab­hän­gig­keit und Eure gro­ße Tra­di­ti­on. Grie­chisch wird nicht, wie Kur­disch, abgewürgt.

Und Euro­pa kann uns mal, die wer­den uns noch anbet­teln, wenn sie von sol­chen hoff­nungs­lo­sen Pen­ner­staa­ten wie Bul­ga­ri­en oder Rumä­ni­en, oder gar den ser­bi­schen Mord­sym­pa­thi­san­ten, völ­lig über­for­dert sind. Wir soll­ten das Gan­ze TÜRKEI PLUS nen­nen und uns selbst HELLENO-OSMANEN, auf Kul­tur­kon­gres­sen aller­dings nur, sonst klingt NEO-OSMANISCHES REICH schon geiler.”

So könn­te es doch gehen und wir wären die täg­li­chen Grie­chen­land­dis­kus­sio­nen los, bloß unse­re Talk­show-Mode­ra­to­ren gerie­ten in Schwie­rig­kei­ten. Aber das könn­ten wir ver­kraf­ten, wenn nur das lie­be Hel­las geret­tet wird… DURCH DIE TÜRKEN! 

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