Vorschläge der NACHBARN an den einzigen ENTERTAINER in ihrer Straße …

Also ich will nichts sagen … also ich mei­ne, wenn Sie schon mal SCHNEE FEGEN, dann bit­te auch rechts und links von Ihrem Tor, weil ich ja ganz früh los muss und nach­mit­tags, wenn ich zurück kom­me, dann liegt der Schnee meter­hoch vor mei­nem Eingang.

Sie haben schließ­lich den gan­zen Tag Zeit, das wäre nur eine Ges­te guter Nach­bar­schaft … denn wenn Sie schon mal arbei­ten, pas­siert das ja wohl nur gele­gent­lich abends. Da ergibt sich die Fra­ge, was Sie denn den gan­zen Tag über so trei­ben, ent­schul­di­gen Sie … aber das muss auch mal gesagt wer­den, ich bin ein ehr­li­cher Mensch, Ihre klei­nen Scher­ze und Gesän­ge vor­zu­be­rei­ten kann ja wohl nicht zwölf Stun­den in Anspruch neh­men, nichts für ungut.

Nein, ich habe Sie nie live auf der Büh­ne gese­hen, abends brau­che ich Ent­span­nung, kein kri­ti­sches Rum­ge­me­cke­re, kei­ne sozi­al­kri­ti­schen Chan­sons. Ja Come­dy, war­um nicht? Da sind Sie bloß nei­disch, das ist nicht nur Wit­ze­rei­ßen wie Atze Schrö­der oder Mario Barth, das ist auch sehr intel­li­gent wie Mar­cus Mit­ter­mai­er oder sogar die­ser Tür­ke Mezut Özil Kanar.

Tja, live schaue ich mir die auch nicht an, die lau­fen ja jeden Abend im Fern­se­hen bei Pro und Con­tra acht, oder? TIERE schon, war­um nicht, aber SA-TIERE, da weiß ich nicht recht was das sein soll. War’n klei­ner Scherz, ich bin halt ein lus­ti­ges Haus, ich soll­te Kaba­rett machen! Wis­sen Sie, in die­ser Zeit, wo so viel pas­siert, da lie­gen die The­men doch gera­de­zu auf der Stras­se … da wür­de ich gei­le Sachen raus­hau­en, sagt man doch so, oder?

Also Zypern raus aus Euro­pa, Grie­chen­land auch, Rumä­nen und Bul­ga­ren die Ein­rei­se ver­wei­gern, Roma und Sin­ti nur in Sam­mel­la­gern, Phil­ipp Rös­ler hat was mit Ange­la Mer­kel, war­um denn nicht? Oscar Lafon­taine und Sarah Wagen­knecht im Bett bei einer Dis­kus­si­on über mar­xis­ti­schen Sex, ein Box­kampf Oba­ma gegen Netan­ja­hu, wo wir alle auf den Neger oder den Juden set­zen kön­nen. Trau­ri­ge Wahl eigent­lich, aber doch irgend­wie päd­ago­gisch, gell?

Dar­aus könn­te man auch ein Com­pu­ter­spiel kre­ieren. Ein biss­chen Far­be, ein biss­chen Witz in den grau­en All­tag…, die Gehäl­ter, die Boni der Mana­ger und Ban­ker, na und, unter zehn Mil­lio­nen kriegt man doch kei­nen guten Mann. Und dem armen Hart­mut Meh­dorn nach Deut­sche Bahn und Air Ber­lin eine drit­te Chan­ce! Flug­ha­fen ganz abbau­en und einen Ver­gnü­gungs­park dar­aus machen wie Tem­pel­hof. Ich woh­ne im Nor­den und Tegel reicht mir, die Geräu­sche mag ich, ein herr­li­ches Metro­po­len­ge­fühl auch noch nachts, war­um denn nicht?

Neu­kölln als … naja Ghet­to hat so einen Bei­geschmack, ich weiß nicht… und Juden gibt es ja da kaum noch, aber wir brau­chen eine klei­ne Mau­er nach Nor­den, Osten und Wes­ten, dahin­ter aus­schließ­lich Tür­ken, Ara­ber und Aso­zia­le, latent Obdach­lo­se, Grenz­zie­hung, einem beson­de­ren Pass und bewach­ten Gren­zen, mit Kon­trol­len, auch in der U‑Bahn, wenn die Brü­der mal in die Stadt EINSICKERN, ja eine ganz kla­re HOMETOWN, das wäre eine Lösung, da könn­te auch der Busch­kow­sky mit leben und wir hät­ten viel mehr Ruhe …, sehen Sie die­se Men­schen, also Men­schen sind es ja schon irgend­wie, also die wol­len sich ja gar nicht rich­tig inte­grie­ren, die füh­len sich am wohls­ten unter ihres­glei­chen so wie wir uns ja auch.

Even­tu­ell könn­te man eine U‑Bahnlinie von NEUKÖLLN nach WEDDING offen­hal­ten, damit die rück­stän­di­gen Tür­ken aus dem Süden ihre arri­vier­ten nörd­li­chen Vet­tern mal besu­chen und benei­den dür­fen. Das wäre auch sehr päd­ago­gisch… der WEDDING als fort­schritt­li­cher, fast schon mensch­li­cher Bezirk gegen­über den PENNERN in NEUKÖLLN.

Aber an sol­che Pro­ble­me den­ken Sie gar nicht, gell? Sie machen nur Ihr, wie soll ich sagen WAHLKAMPFKABARETT. Schö­nen Tag noch und fegen Sie in Zukunft auch ein biss­chen Schnee vor mei­nem Tor. Das wäre nett!

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